Vogel des Jahres

Kleiber (Sitta europaea) wurde zum Vogel des Jahres 2006 gewählt.
Kleiber (Sitta europaea)

Wenn wir einen Vogel kopfunter den Baumstamm hinablaufen sehen, ist es immer der Kleiber. Er ist der einzige Vogel, der dieses Kunststück fertig bringt. Kleiber bedeutet eigentlich „Kleber". Denn wenn er die Nisthöhle eines größeren Vorgängers übernimmt, deren Öffnung für ihn zu weit und daher gefährlich ist, so verkleinert er sie mit einer Mischung aus Lehm und Speichel, die später verhärtet, auf das ihm passende Maß. Man kann ihm in schütteren, lichten Laub-, Misch und Nadelwäldern, aber oft auch in Parkanlagen und großen Gärten begegnen. Er bewohnt ganz Europa mit Ausnahme Irlands und der nördlichsten Gebiete Skandinaviens.

Er bleibt auch im Winter in seiner Heimat und kommt dann besonders oft in die Nähe menschlicher Siedlungen. Der Kleiber fasst ein Samenkorn mit dem Schnabel, fliegt damit auf einen nahen Zweig, keilt es dort ein, zerschlägt die Schale und verzehrt den Kern. Im Frühjahr, Ende April oder Anfang Mai, legt das Weibchen in eine Baumhöhle oder einen Nistkasten, die es mit Kieferrindenschuppen oder trockenem Laub ausgepolstert hat, 6 bis 8 Eier.

Das Gelege bebrütet das Weibchen 13 bis 14 Tage allein, die Brut füttern jedoch beide Eltern. Nach 22 bis 24 Tagen verlassen die Jungen das Nest und lernen bald geschickt an Baumstämmen hinauf und herunter zu klettern. In den Rindenspalten der Baumstämme suchen sie die dort versteckten Insekten und Spinnen. Im Winter fressen sie auch Samen. Da der Kleiber in Größe und Verhalten zwischen den Meisen und Spechten steht, wird er auch Spechtmeise genannt.


Wenn Sie mehr über Kleiber erfahren wollen, empfehlen wir diese Internetseite - www.Nabu.de